Lebenskompetenz schlägt Intelligenz

Aargauer Zeitung / Die Nordwestschweiz, 23.10.2019, 4. Kennen Sie Ihren Intelligenzquotienten? Oder den Ihrer Kinder? Wenn nicht, sollten Sie dies vielleicht nachholen. Denn nur so können Sie abschätzen, ob Sie oder Ihr Nachwuchs zu den 70 Prozent der Bevölkerung gehören, die in der Nähe des Mittelwertes liegen (100 Punkte), zu den 15 Prozent der ü...
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Berufsmeisterschaften: Wo bleiben die Migranten?

erschienen in: Aargauer Zeitung / Die Nordwestschweiz, 14.01.2019, 16.   Xherdan Shaqiri und José João Gonçalves: Das sind zwei unterschiedliche Männer mit mindestens drei gemeinsamen Merkmalen. Sie haben einen Migrationshintergrund, können siegen und gehören zur Praktikerelite. Der Nati-Kicker Shaqiri von Manchester United wird heute schon als Legende gefeiert. Ähnliches gilt für José João Gonçalves. Nachdem er im Jahr 2000 aus Portugal in die Schweiz zu seinen Eltern kam, lernte er intensiv Deutsch, machte eine Lehre als Autolackierer und holte 2005 an...
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In der Berufsbildung dominiert die Defizitperspektive

Dass Stichworte wie Talente, Begabungen, Expertise, Leistungsexzellenz – oder wie immer man Potenziale nennen will – Eingang in den Berufsbildungsdiskurs gefunden haben, ist glücklicherweise auch eine Folge des innovativen Berufsbildungsgesetzes. Die in Art. 18 und Art. 21b festgehaltene Pflicht zur Förderung leistungsstarker Berufslernender weist der Ausbildung des Nachwuchses eine grundlegende Bedeutung und den Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben eine spezifische Verantwortung  und Innovationsbereitschaft zu. Berufliche Begabten- und Talentförderung ist damit zu einer wichtigen, berufspädagogischen Aufgabe geworden. Auch der Bundesrat hat verschiedentlich von der...
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Langeweile ist ein böses Kraut

Ich erinnere mich noch gut, wie ich mich als Mädchen an den Familiensonntagen enorm langweilte: am Morgen in die Sonntagschule, beim immer gleichen Mittagessen mit Schnitzel, Pommes Frites und Ananas aus der Dose und dann bei einem Spaziergang an der Aare, wohlverstanden in den «Sonntagskleidern», die keinesfalls schmutzig werden durften. Hand aufs Herz: Wer kennt keine Langeweile? Jeden Tag schlagen sich bekanntlich viele Menschen ihre Stunden tot. Sie machen Unsinn, nichts Wichtiges, trödeln vor sich hin oder warten auf etwas Unbestimmtes....
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Die Akademisierungsfalle: ein Plädoyer für die praktische Intelligenz

Für immer mehr Berufsausbildungen braucht es eine Matura, z.B. um Kindergärtnerin oder Pflegefachmann zu werden. Viele internationale Unternehmen wollen nur noch Leute mit einem Hochschulabschluss einstellen. Die Schweiz braucht mehr akademische Power! Tatsächlich? Zwar will ich hier nicht in die teils übertriebene Kritik am «Akademisierungsboom» einstimmen (vgl. auch meinen Blog vom Juli 2013). Aber ich möchte seine zunehmend elitären Züge etwas genauer unter die Lupe nehmen und dabei auch aufzeigen, weshalb eine akademische Ausbildung keinesfalls berufliche Expertise garantiert. Die aktuelle Bildungseuphorie...
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Späte(re) Karrieren von Paaren erwünscht!

Janet Yellen ist seit dem 1. Februar 2014 die erste Frau, welche der mächtigsten Notenbank der Welt, dem Federal Reserve Board (Fed) vorsteht. Geboren am 13. August 1946 war sie zu diesem Zeitpunkt genau 67.6 Jahre alt. Zwei Jahre nach dem offiziellen Pensionierungsalter schlägt sie das wichtigste Kapitel ihrer Laufbahn auf. Weshalb erwähne ich Yellen? Aus zwei Gründen: erstens, weil sie ein Modell dafür ist, dass die Laufbahn von Frauen oft anders verläuft als die von Männern; zweitens, weil Michael Schönenberger...
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Lehrlingsmangel: Ist die Berufsbildung in einer Krise?

Unglaublich, aber wahr: Noch vor ein paar Jahren dominierte die Jugendarbeitslosigkeit und die mit ihr verbundenen fehlenden Zukunftsperspektiven unserer Jugendlichen. Heute hat sich die Situation diametral verändert. Der Mangel an Ausbildungsplätzen ist einem Mangel an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern gewichen: Aus dem Lehrstellenmangel ist ein Lehrlingsmangel geworden. In diesem Zusammenhang wurde bisher wenig diskutiert, dass dadurch auch die betriebliche Nachwuchssicherung und das unternehmerische Wachstum gefährdet sind. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels dürfte sich diese Situation weiter verschärfen. Unbesetzte respektive schwierig zu besetzende...
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Weshalb der Import von Lehrlingen aus Südeuropa problematisch ist

Tatsache ist, dass in der Schweiz viele Lehrstellensuchende aktuell noch keine Zusage für eine Lehrstelle haben, weil ihnen nach Meinung der Betriebe die notwendigen Qualifikationen fehlen. Andererseits ist der Lehrlingsmangel in gewissen Branchen enorm. Der Bundesrat prüft deshalb, ob diese Situation entschärft werden könnte, wenn die Schweiz arbeitslose Griechen, Spanier oder Italiener ausbilden würde. In diesen südeuropäischen Ländern beträgt die Jugendarbeitslosigkeit teilweise um 50%, in der Schweiz hingegen nur 2.9%. Meine Haltung ist klar: Wir haben genug Potenzial an Auszubildenden in...
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Dressierte Studenten?

Kürzlich habe ich in meinem Seminar "Identität und Vorbilder"  einen einfachen Leistungsnachweis für die Studierenden formuliert: einen in Bezug auf Grammatik und Rechtschreibung einwandfreien Text von anderthalb Seiten zu einem inhaltlich relevanten Seminarthema zu verfassen. Leistungsnachweise sind notwendig, um die erforderlichen Kreditpunkte (ECTS) gutgeschrieben zu bekommen. 1 ECTS wird mit 30 Arbeitsstunden gleichgesetzt, so dass die 3 ECTS meines Seminars 90 Arbeitsstunden erforderten. Die Studierenden fanden diesen Leistungsnachweise eine coole Sache, ich auch. Jedoch aus unterschiedlichen Gründen. Währendem sie wahrscheinlich in den...
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Über die Seniorisierung in Betrieben: Warum es oft schwer ist, in Betrieben älter zu werden

Ich habe Jahrgang 1950. Viele meiner Altersgenossinnen und -genossen haben sich schon vor einiger Zeit langsam oder abrupt aus dem Berufsleben zurückgezogen. Das ist aber kaum etwas Besonderes, sondern entspricht einem allgemeinen gesellschaftlichen Phänomen, welches in allen westlichen Staaten beobachtbar ist. Obwohl ältere Menschen körperlich und geistig fitter sind als alle Generationen zuvor, steigen sie immer früher aus dem Arbeitsleben aus. Meine These ist dabei die, dass es neben den ökonomischen Ausstiegsanreizen keine Kultur der Arbeit für Ältere gibt. Das, was...
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