Von Margrit Stamm auf Montag, 04. Juni 2012
Kategorie: Blog

Warum bist du immer so diszipliniert? (Eine Frage, die nervt ...)

Werden Sie auch immer wieder mit Fragen konfrontiert, die Sie langsam, aber sicher nerven? Wenn Sie beispielsweise als Frau über 30 sind und dauernd gefragt werden, ob Sie keinen Kinderwunsch hätten? Oder wenn Sie gegen 60 gehen und man Sie dauernd fragt, ob Sie noch arbeiten?

Mich nervt eine andere Frage: «Wie machst du das eigentlich, dass du immer so diszipliniert bist?» Sie nervt mich deshalb, weil ich offenbar einen so disziplinierten Eindruck mache, mich aber überhaupt nicht so empfinde. In diesem Blog hierzu Einiges, natürlich nicht ganz ernst Gemeintes. Auf die Idee gekommen bin ich übrigens aufgrund eines Beitrags in der ZEIT von Christoph Niemann.

Disziplinierung I

Ich stehe zwar jeden Morgen früh auf, aber es fällt mir häufig schwer, mich dann zu disziplinieren. Diese Disziplinierung ist das Zentrale, womit ich mich beschäftige, wenn ich mich dann in den Zug setze bis am Abend, wenn ich meinen Schreibtisch aufräume (was ich zu Hause leider nie tue).

Disziplinierung II

Disziplin ist nur die halbe Welt. Das andere ist Begabung – sagt man. Das finde ich kaum. Wenn ich auf meine Karriere zurückblicke, dann halte ich es eher mit Albert Einstein, der einmal gesagt hat, dass der Kern seines Erfolgs 5% Inspiration und 95% Transpiration sei. Bei mir sieht es ähnlich, aber doch etwas anders aus: Viele meiner Freunde sagen mir, dass es bei ihnen anders sei. Und ich möchte manchmal gerne so sein wie sie: Sie machen ein Mittagsschläfchen, gehen spazieren, machen etwas Yoga oder gehen ins Kino. Und wenn sie sich dann an den Schreibtisch setzen, dann sprudeln ihre Ideen und intellektuellen Erleuchtungen nur so hervor.

Disziplinierung III

Ich selber glaube kaum an die Inspiration. Bei mir läuft alles viel unspektakulärer ab. Ich setze mich an den Schreibtisch und beginne zu schreiben – Oropax, kein Telefon, kein Handy. Das funktioniert oft sehr gut. Aber manchmal auch nicht. Dann schweifen meine Gedanken ab. Ich bestelle den Lebensmitteleinkauf vom nächsten Wochenende im Internet, schaue nach, was im Kino läuft, google im 20Minuten die News.

Bilanz

Also, ich fühle mich gar nicht so diszipliniert, wie viele von mir denken. Aber was ich besonders gut kann ist, stoisch und enthusiastisch zu bleiben. Ich weiss, dass diese Abschweifungen zu meinem Berufsleben gehören. Und ich kann gut mit Frust umgehen. Das heisst aber nicht, dass der Weg zum Ziel manchmal angenehmer sein könnte…

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