Darf man Kinder aus Restaurants aussperren?

erschienen in: NZZ am Sonntag, 31.03.2019   «Ein Land mit Kindern ist ein Land mit Zukunft.» Mit diesem Satz hat kürzlich ein Politiker sein Plädoyer für eine bessere Familienpolitik beendet. Gleichentags las ich in einer Zeitung unter dem Titel «No Kids please!» einen Beitrag zum Trend von immer mehr Restaurants, Kinder auszusperren. Solche Gegensätze sind ein seltsamer Ausdruck unserer Gesellschaft, zunehmend Menschengruppen voneinander zu trennen, während alle Welt sich mit Begriffen wie Diversität oder Generationenhäusern schmückt. Weshalb wachsen Kinder heute so...
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Mama ist die Beste! Weshalb viele Frauen das familiäre Revier beherrschen

erschienen in: Aargauer Zeitung / Die Nordwestschweiz, 05.03.2019, 20.   Ein fürsorglicher Vater, der nicht nur den Abfallsack vor die Türe stellt, sondern auch das Kind ins Bett bringt, regelmässig die Windeln wechselt, die Wäsche machen kann und sogar den Kinderarzt kennt – das dürfte der Traum vieler Frauen sein. Doch in einer unserer Studien wünscht sich fast jede dritte Frau keinen solchen unermüdlichen Einsatz. In der Forschung heisst dieses Phänomen «Maternal Gatekeeping»: Gemeint sind damit Frauen in der Rolle als...
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Entscheidet der Schuleintritt über das kindliche Schicksal?

Die Überzeugung ist weit verbreitet, dass es nicht mehr zulässig ist, Kinder vor dem Schuleintritt einfach nur spielen zu lassen. Kinder sollten »richtig« lernen, d. h. sich schulisch relevantes Wissen schon möglichst früh aneignen. Zwar haben sich Väter und Mütter schon immer Sorgen gemacht über die Zukunft ihres Kindes. Neu ist jedoch, dass viele von ihnen überzeugt sind, der Zeitpunkt des Schuleintritts entscheide über sein Schicksal. 65 Prozent der Eltern hatten in unserer FRANZ-Studie das Gefühl, dass es heute für ein Kind...
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Berufsmeisterschaften: Wo bleiben die Migranten?

erschienen in: Aargauer Zeitung / Die Nordwestschweiz, 14.01.2019, 16.   Xherdan Shaqiri und José João Gonçalves: Das sind zwei unterschiedliche Männer mit mindestens drei gemeinsamen Merkmalen. Sie haben einen Migrationshintergrund, können siegen und gehören zur Praktikerelite. Der Nati-Kicker Shaqiri von Manchester United wird heute schon als Legende gefeiert. Ähnliches gilt für José João Gonçalves. Nachdem er im Jahr 2000 aus Portugal in die Schweiz zu seinen Eltern kam, lernte er intensiv Deutsch, machte eine Lehre als Autolackierer und holte 2005 an...
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Die Diktatur des optimierten Kindes

erschienen in NZZ, 1. Dezember 2018, S. 12 unter dem Titel "Das Beste ist nicht immer gut genug. Verschonen wir die Kinder vom Optimierungswahn"   Alle wollen ihn haben: den perfekten Körper. Um diesem Ideal zu entsprechen, gehen immer mehr Menschen ins Fitness-Center. Längst sind es nicht mehr nur Frauen, sondern zunehmend auch Männer, die sich einem solchen Schönheitsdiktat unterwerfen. Doch dieser vor allem medial aufbereitete Trend wäre kaum der Rede wert, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass nun auch...
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Unbeaufsichtigte Kinder als moralische Empörung

erschienen in: Aargauer Zeitung / Die Nordwestschweiz, 2018, 03.12., 16.   Unsere Gesellschaft hat eine bemerkenswerte Angstkultur entwickelt. Das Beispiel: Eine Mutter liess ihr vierjähriges Kind fünf Minuten im Auto mit dem IPod warten, währendem sie im Geschäft nebenan ein Kopfhörer-Set kaufte. Ein Passant sah das mit dem Gerät spielende Kind, machte ein Foto vom Nummernschild des Autos und meldete das Ereignis der Polizei. Sie verpasste der Mutter eine Ermahnung. Eltern im Katastrophenmodus Dass dieses Beispiel aus Deutschland stammt, tut nichts...
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Die Generation Z: eine Herausforderung für die Berufsbildung

Ohne Nachwuchs keine Swissness! Dieser Slogan ist für viele Berufsbranchen zur harten Realität geworden. Immer mehr Ausbildungsbetriebe suchen vergeblich nach Lehrlingen. Betriebe setzen deshalb zunehmend auch auf finanzielle oder materielle Anreize – Gratis-Führerschein, Smartphones oder Fitnessabos sind keine Seltenheit mehr. Solche Goodies sind jedoch kein gutes Mittel, um die geeignetsten Auszubildenden zu finden. Weil sie so nur materiell, nicht aber ideell an den Betrieb gebunden werden, haben sie ein grösseres Risiko, die Lehre abzubrechen. Ein Grundproblem der Diskussion ist aber der...
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Ist Schulerfolg unmännlich? Kritische Gedanken zur Feminisierung der Schule

Knaben gelten als die neuen Sorgenkinder. Im Vergleich zu den Mädchen halten sie die Schule für weniger wichtig und sind im Durchschnitt auch weniger erfolgreich. Liegt dies womöglich am hohen Frauenanteil und der vermeintlichen Tatsache, dass Lehrerinnen den Unterricht mehr an die Mädchen anpassen? Diese These, meist unter dem Stichwort «Feminisierung der Schule» diskutiert, ist verbreitet, trotzdem ist sie zu gewagt. Der hohe Frauenanteil ist nicht die Ursache für den mässigen Schulerfolg der Knaben Selbstverständlich ist das Ziel wichtig, mehr Männer...
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Ob reich oder arm: Jede Familie lebt in der Risikogesellschaft

Wir leben in einer Risikogesellschaft. Dieser vom Soziologen Ulrich Beck im gleichnamigen Buch geprägte Begriff meint, dass in unserer hoch entwickelten Gesellschaft mehr Risiken entstanden sind und laufend entstehen, als unsere staatlichen Kontrolleinrichtungen zu bewältigen vermögen. Dazu gehören soziale, ökologische, politische, aber auch individuelle Risiken. Während einerseits heute jeder Mensch deutlich höhere Chancen hat, sich selbst zu verwirklichen und viel mehr Handlungsspielräume bestehen als in jeder Generation zuvor, fehlen soziale Normen und Vorgaben, welche Handlungs- und auch Erziehungssicherheit geben würden. Eine...
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Mängelväter: Über die falsche Strategie, Vollzeitler gegen Teilzeitler auszuspielen

erschienen in: Aargauer Zeitung /Die Nordwestschweiz, 27.08.2018, 16.   Männer, die 100 Prozent arbeiten, sind glücklichere Väter als Teilzeitler. Dieses Ergebnis einer Studie hat unlängst nicht nur für einigen Wirbel gesorgt, sondern auch einer anderen Untersuchung widersprochen, welche das Gegenteil herausgefunden hatte: Nicht Vollzeit-, sondern Teilzeit berufstätige Männer seien glücklicher, weil ihnen die Balance zwischen Kind, Familie und Beruf besser gelingen würde. Vollzeitler gegen Teilzeitler Doch die Frage, welche der Studien glaubwürdiger ist, führt kaum weiter. Bedeutsamer ist die Problematik, dass...
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