Das Handy als Babysitter: Die Folgen des Medienkonsums für Kinder

erschienen in : Aargauer Zeitung / Die Nordwestschweiz, 06.05.2024, 2. Ein Vater schaut im Bus auf sein Smartphone, während ihm sein Baby ein zermatschtes Brötli hinstreckt und seinen Blick sucht. Vergeblich. Ein kleines Kind quengelt im Restaurant, sofort zücken Mama und Papa ihr Handy. Stille kehrt ein, das Kind schaut behext auf das Gerät und ve...
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Weshalb manche Paare nicht fortschrittlicher leben

Eigentlich müssten unsere Lebensbedingungen dazu führen, dass Männer und Frauen die traditionellen Rollenverteilungen ihrer Eltern immer mehr hinterfragen und neue Ideen entwickeln, wie sie Partnerschaft leben wollen. Dies dürfte insbesondere für junge Paare gelten, da ja gerade sie zumindest teilweise bereits in diese Richtung sozialisiert worden ...
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Wie ehrgeizig sollen Mütter und Väter sein?

erschienen in Aargauer Zeitung / Die Nordwestschweiz, 09.08.2019, 4.   Helikopter-, Drohnen-, Problem-, Kampf- oder Nörgeleltern. Die Liste ist lang, wenn es um die Beschreibung des Ehrgeizes von Mamas und Papas geht, welche gegen Noten, Hausaufgaben, Selektionsentscheide oder Schulhauszuteilungen kämpfen. Oft agieren sie nicht allein, sondern nehmen Kinderärztin oder Anwalt gleich mit zum Elterngespräch. Das Hauptproblem ist ihre Sorge, das Kind könnte scheitern oder unglücklich werden. Und das wäre für viele ein persönlicher Misserfolg. Eltern verhalten sich so, wie dies die...
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Darf man Kinder aus Restaurants aussperren?

erschienen in: NZZ am Sonntag, 31.03.2019   «Ein Land mit Kindern ist ein Land mit Zukunft.» Mit diesem Satz hat kürzlich ein Politiker sein Plädoyer für eine bessere Familienpolitik beendet. Gleichentags las ich in einer Zeitung unter dem Titel «No Kids please!» einen Beitrag zum Trend von immer mehr Restaurants, Kinder auszusperren. Solche Gegensätze sind ein seltsamer Ausdruck unserer Gesellschaft, zunehmend Menschengruppen voneinander zu trennen, während alle Welt sich mit Begriffen wie Diversität oder Generationenhäusern schmückt. Weshalb wachsen Kinder heute so...
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Überförderte und überforderte Kinder

erschienen in NZZ, 17.05.2018, 10.   Besonders fleissig und gute Noten – ein solches Kind ist der Traum mancher Eltern. Ist es zudem überdurchschnittlich intelligent, dann hat es beste Aussichten auf eine besonders erfolgreiche Bildungslaufbahn. Doch in vielen Fällen sind solche Kinder nicht hochbegabt, sondern Überleister. Überleister sind junge Menschen, die mehr leisten, als man von ihnen aufgrund ihrer intellektuellen Fähigkeiten erwartet. Überleistung gilt fälschlicherweise als erstrebenswert oder zumindest als harmlos. Doch ein Blick hinter die Fassade asiatischer Familien verweist auf...
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Elternängste und ihre Auswirkungen

Unzweifelhaft ist Ängstlichkeit ein Teil von Elternschaft. Es gibt ein persönliches und soziales Gefühl von Verletzlichkeit, das mit der Schwangerschaft und dem Bewusstsein aufkommt, nun bald für ein vollkommen von einem selbst abhängiges Wesen verantwortlich zu sein. Dies war schon immer so. Stete Kontrolle und Fürsorge garantiert keine erfolgreichen Kinder Aber heute es gibt etwas Einmaliges über die Natur elterlicher Ängstlichkeit: die Überzeugung, dass etwas mit den Kindern schief geht, wenn sie nicht andauernd kontrolliert und alle schlechten Dinge oder Gefahren...
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Prügelknabe Gymnasium?

Das Gymnasium ist Schuld, dass der Berufsbildung die guten Lehrlinge fehlen. Diese Aussage hört man immer wieder, wenn es um den Lehrlingsmangel geht. Die Berufsbildung sieht sich als Verliererin. Aber ist das Gymnasium wirklich der Prügelknabe? Eher nicht, denn gute Lehrlinge fehlen der Berufsbildung nicht einfach deshalb, weil sie sich fürs Gymnasium entscheiden. Die Hauptursache liegt in den sinkenden Schülerzahlen, welche die Berufsbildung gegenwärtig besonders spürt. Denn nach wie vor wählen gleich viel oder etwas mehr Jugendliche das Gymnasium oder eine...
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Der Mythos vom kompetenten Säugling

In der Erziehung und Förderung des Nachwuchses stellt unsere Gesellschaft die Eltern unter einen enormen Vollkommenheitsdruck: Sie sollen das Kind als Persönlichkeit mit eigenständigen Bedürfnissen und Ansprüchen verstehen, ihm umfassende Liebe entgegen bringen, seine Bedürfnisse immer auf den ersten Platz setzen und das Kind nicht unnötig einschränken. In der Wissenschaft spricht man deshalb auch von der «Sentimentalisierung der Kindheit»*. Caroline Thompson nennt sie gar eine «sentimentale Revolution». Hinter diesem Phänomen steckt ein Paradigmawechsel, der Kindheit und Elternschaft in historisch einzigartiger Weise...
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Der harte Weg an die Spitze

erschienen in: Aargauer Zeitung / Die Nordwestschweiz, 06.02.2017, 16.   Wir sind Spitze! In keinem anderen Bereich hat die Schweiz in Wettbewerben so viele Medaillen gewonnen wie in der Berufsbildung. Und kürzlich war es wieder so weit: Unsere Delegation holte in Göteborg den Europameistertitel in der Nationenwertung. Was für eine Genugtuung für die Berufsbildung, welche mit Attraktivitätsproblemen und Schwierigkeiten zu kämpfen hat, gute Lehrlinge zu finden! Umso mehr erstaunt, dass Berufsmeisterschaften so selten als Ausbildungselemente auf dem Weg zur beruflichen Karriere...
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Nur das Gymi ist gut genug!

Im Kanton Zürich hat ein Sechstklässler im letzten Frühling die Aufnahmeprüfung ins Gymnasium nicht bestanden, weil sein Aufsatz nur mit einer 2 benotet worden war. Die Eltern rekurrierten, zuerst bei der Bildungsdirektion, dann beim Verwaltungsgericht. Dieses hat nun entschieden, dass der Aufsatz neu beurteilt werden muss*. Dies ist noch keine bemerkenswerte Geschichte. Bemerkenswert ist jedoch, dass Rekurse in allen Kantonen zunehmen und auch vor der Universität nicht Halt machen. Erstaunlicherweise sind es auch hier noch die Eltern und nicht die Studierenden...
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