Mehr Bauchgefühl für Eltern in der frühen Förderung!

Viele, vor allem gut ausgebildete Eltern sind heute überinformiert. Sie wissen alles über Hirnforschung, über Babymassage, über Einschlaf- und Durchschlaf- oder Anti-Schreimethoden, über die richtige Ernährung oder über frühes Fremdsprachenlernen. Sie klammern sich an Lernkurven fest, vergleichen ihr Kind ständig mit dem Nachwuchs der Nachbarn und haben Angst vor eigenen Fehlern. Dabei verkümmert häufig ihre Intuition, d.h. ihre Fähigkeit, zu spüren, was gut für ihr Kind ist und was nicht. Eltern sollten wieder lernen, besser auf ihr Bauchgefühl zu hören, aber...
Weiterlesen
  9214 Aufrufe

«Kinder unter zwei Jahren sollten nicht in die Kita.» Wirklich?

Eine Replik auf das Interview in der NZZ vom 4.11.2013 zu "Das Baby gehört zu seinen Eltern" mit Rainer Böhm Für mehr als zwei Drittel der Kleinkinder in der Schweiz ist Fremdbetreuung ein Teil ihres Lebens. Als wichtige Errungenschaft ermöglicht sie Müttern und Vätern, Kindererziehung und Berufstätigkeit zu vereinbaren. Trotzdem machen sich viele Eltern Sorgen über die Auswirkungen, aber die wenigsten getrauen sich, offen darüber zu sprechen. Was bedeutet es, wenn der Zweijährige jeden Morgen weint, wenn er in die Krippe...
Weiterlesen
  14844 Aufrufe

Starke Kerle für die Kitas? Gedanken zum Männermangel

Tickt ein junger Mann richtig, wenn er sich entscheidet, «Fachperson Kinderziehung HF» zu werden? Viele bezweifeln dies. Weichei, Softie etc. hat ein Jugendlicher aus unserem Bekanntenkreis einstecken müssen, als er seinen Berufswunsch bekannt gemacht hat. Die Gesellschaft wünscht sich eher Männer, die starke Kerle sind, eben Ingenieure, Lokomotivführer oder Informatiker, aber kaum Erzieher in Kinderkrippen. Auch Mütter und Väter denken noch vielfach so: Töchter seien prädestiniert für emotionale, soziale Bereiche, Söhne sollten eher etwas ‚Richtiges‘ lernen und damit einmal eine Familie...
Weiterlesen
  12689 Aufrufe

Nur erzogene Kinder erwünscht! Dürfen Restaurantbetreiber Kinder aussperren?

Kürzlich war ich beruflich in Berlin tätig. Eine Kollegin erzählte mir dabei, dass es immer mehr Restaurants gäbe, welche Kinder aussperren würden. Zwar ist mir diese Tatsache bereits aus anderen Ländern bekannt, wo Restaurants mit dem Schild «No Kids allowed» deutlich machen, welche Klientel sie wollen. Offenbar kommt diese Bewegung nun auch zu uns. Die Wirte, so meine Kollegin, seien meist zufrieden mit ihrer Aktion, vor allem Kinderlose würden vermehrt kommen und «kinderfreie Zonen» seien wirtschaftlich erfolgreich. Zwar kenne ich in...
Weiterlesen
  8326 Aufrufe

Zwischen familienfreundlich und Kinderverbot: Schizophrenes Ferienleben

Wir waren zwei Wochen auf der wunderbaren Nordseeinsel Sylt in den Ferien. Vorher hatten wir in Hamburg und Umgebung Halt gemacht. Dieser Teil Deutschlands ist einmalig: wunderbare Landschaften, angenehmes Klima und unzählige Freizeitmöglichkeiten. Wo schon findet man gleichzeitig Himmel und Meer, Brandungsbaden, mannshohe Wellen, Dünen, Wattwanderungen, Reetdächer, Strandkörbe, aber auch hüllenloses Baden an FKK-Stränden? Die Insel gilt als die Ferieninsel schlechthin. Schon im 19. Jahrhundert schwörte, wer auf Sylt Ferien machte, auf die heilende Kraft des Nordseeklimas. Doch was ist es,...
Weiterlesen
Markiert in:
  4594 Aufrufe

In Watte gepackt – weshalb eine risikoscheue Kindheit schädlich ist

  Verantwortungsvolle Elternschaft wird mit der Pflicht gleichgesetzt, die Kinder dauernd zu überwachen. Dies ist jedoch eine spezifisch deutschsprachige und anglo-amerikanische Idee, denn in vielen anderen Gesellschaften geniessen Kinder weit mehr Freiheiten, sich alleine oder zumindest selbstverantwortlich in der Aussenwelt zu bewegen. Dabei ist unsere Angst um die kindliche Sicherheit auf einem beispiellosen und fast schon schizophrenen Niveau angelangt. Unfälle – ein aufgeschürftes Knie, ein Sturz vom Velo oder vom Dreirad – aber auch vielleicht eine Magenverstimmung, weil etwas nicht ganz...
Weiterlesen
  10279 Aufrufe

Die neue Ökonomie des Schulerfolgs

Die PISA-Studien, die seit dem Jahr 2000 in dreijährigem Turnus durchgeführt werden, haben dazu geführt, dass die Bildungspolitik einen Grossteil ihrer Energie für Schulen und ihre Schulleistungen verwendet. Die Schulen sollen nicht nur besser werden, sie sollen auch sicherstellen, dass alle Schüler bestimmte Niveaus erreichen. Deshalb werden bereits heute in vielen Kantonen Vergleichsprüfungen eingesetzt, im Kanton Aargau beispielsweise der «Check 5», ein freiwilliger Leistungstest für die 5. Klassen. Auch HarmoS sieht Bildungsstandards inklusive deren Überprüfung in den Fachbereichen Schulsprache, Fremdsprachen, Mathematik...
Weiterlesen
  8821 Aufrufe

Krieg um die Familie

Die Wogen gehen hoch, die Meinungen sind mehr als nur gespalten: der Familienartikel, über den am 3. März abgestimmt wird, scheidet die Geister. Verständlich, dass die Bürgerinnen und Bürger so viel Herzblut in dieses Thema stecken, geht es doch schliesslich um das Herzstück unserer Existenz: Partner kommen und gehen, das Kind bleibt. Und Kinder und ihre Familien sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Es ist deshalb von zentraler Bedeutung, wie sich die Schweiz in der Familienpolitik positioniert. Was weiss die Forschung hierzu?...
Weiterlesen
  14957 Aufrufe

Können gute Eltern faule Eltern sein? Wider dem Wahn der Erziehungsratgeber

Kürzlich hatte ich einen Vortrag im Rahmen eines Elternbildungstages. Dabei waren auffallend viele Väter mit ihren Kleinkindern anwesend. Sie kümmerten sich ganz selbstverständlich um ihren Nachwuchs, so dass offensichtlich wurde: Diese Männer sind nicht nur Sonntagsväter. Das hat mir gefallen. Was mich zunächst beeindruckt, dann jedoch zunehmend irritiert hat, war das Wissen dieser Väter über Kindererziehung, sprich, über das, was offenbar gerade in den neusten Erziehungsratgebern steht und ‚in‘ ist. Über die vielen Erziehungs-, Einschlaf- und Durchschlaf-, Anti-Schreimethoden etc. wussten diese...
Weiterlesen
  9869 Aufrufe

Krippe oder Herd?

Der beliebteste Twitter-Inhalt in Deutschland war vor drei Wochen das «Betreuungsgeld» gewesen. Zuvor war es am 9. November 2012 vom Bundestag mit einem sehr knappen Mehr beschlossen und damit Folgendes festgelegt worden: Jeder Familie, die ihr 13 bis 36 Monate altes Kind in keine Kindertagesstätte steckt oder keine staatlich geförderte Tagesfamilie in Anspruch nimmt, soll ab dem 1. August 2013 zunächst 100, später 150 Euro monatlich für die Betreuung zu Hause ausbezahlt werden. Die Frage, welche hinter der Idee ‚Betreuungsgeld‘ steckt,...
Weiterlesen
  7175 Aufrufe