Lehrlingsmangel: Ist die Berufsbildung in einer Krise?

Unglaublich, aber wahr: Noch vor ein paar Jahren dominierte die Jugendarbeitslosigkeit und die mit ihr verbundenen fehlenden Zukunftsperspektiven unserer Jugendlichen. Heute hat sich die Situation diametral verändert. Der Mangel an Ausbildungsplätzen ist einem Mangel an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern gewichen: Aus dem Lehrstellenmangel ist ein Lehrlingsmangel geworden. In diesem Zusammenhang wurde bisher wenig diskutiert, dass dadurch auch die betriebliche Nachwuchssicherung und das unternehmerische Wachstum gefährdet sind. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels dürfte sich diese Situation weiter verschärfen. Unbesetzte respektive schwierig zu besetzende...
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Weshalb meiden Betriebe Realschüler?

Ist es nicht sonderbar? Zur Zeit verzeichnet die Schweiz einen markanten Lehrlingsmangel. Trotzdem sind laut dem Bundesamt für Statistik 10.6% der jungen Menschen ohne Arbeit resp. ohne Ausbildungsplatz. Daraus lässt sich der Schluss ziehen: Unser System produziert einerseits zu wenig potenzielle Auszubildende, andererseits immer noch zu viele Bildungsverlierer. Und zu ihnen gehören vor allem Realschüler. Warum ist das so? Schon lange wissen wir: Realschüler haben einen eher eingeschränkten Zugang zum Ausbildungsmarkt. Sie sind diejenigen, die am häufigsten im Übergangssystem vertreten sind:...
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Mehr Bauchgefühl für Eltern in der frühen Förderung!

Viele, vor allem gut ausgebildete Eltern sind heute überinformiert. Sie wissen alles über Hirnforschung, über Babymassage, über Einschlaf- und Durchschlaf- oder Anti-Schreimethoden, über die richtige Ernährung oder über frühes Fremdsprachenlernen. Sie klammern sich an Lernkurven fest, vergleichen ihr Kind ständig mit dem Nachwuchs der Nachbarn und haben Angst vor eigenen Fehlern. Dabei verkümmert häufig ihre Intuition, d.h. ihre Fähigkeit, zu spüren, was gut für ihr Kind ist und was nicht. Eltern sollten wieder lernen, besser auf ihr Bauchgefühl zu hören, aber...
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«Kinder unter zwei Jahren sollten nicht in die Kita.» Wirklich?

Eine Replik auf das Interview in der NZZ vom 4.11.2013 zu "Das Baby gehört zu seinen Eltern" mit Rainer Böhm Für mehr als zwei Drittel der Kleinkinder in der Schweiz ist Fremdbetreuung ein Teil ihres Lebens. Als wichtige Errungenschaft ermöglicht sie Müttern und Vätern, Kindererziehung und Berufstätigkeit zu vereinbaren. Trotzdem machen sich viele Eltern Sorgen über die Auswirkungen, aber die wenigsten getrauen sich, offen darüber zu sprechen. Was bedeutet es, wenn der Zweijährige jeden Morgen weint, wenn er in die Krippe...
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Weshalb die Schule dumme Schüler produziert

Eine bedeutende Tageszeitung hat kürzlich über einen bemerkenswerten Aufstieg eines Managers berichtet. Ich hätte diesen Bericht glatt übersehen, wäre mir nicht sein Name ins Auge gestochen. Er war nämlich Ende der 1970er Jahre einmal zu mir in die Schule gegangen. Was jedoch vor allem meine Aufmerksamkeit erregte war meine Erinnerung, dass er ein schlechter Schüler gewesen war und sogar einmal eine Klasse repetieren musste. Aus heutiger Sicht und auf der Basis meiner Forschung weiss ich, dass dieser Manager kein Einzelfall ist....
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Starke Kerle für die Kitas? Gedanken zum Männermangel

Tickt ein junger Mann richtig, wenn er sich entscheidet, «Fachperson Kinderziehung HF» zu werden? Viele bezweifeln dies. Weichei, Softie etc. hat ein Jugendlicher aus unserem Bekanntenkreis einstecken müssen, als er seinen Berufswunsch bekannt gemacht hat. Die Gesellschaft wünscht sich eher Männer, die starke Kerle sind, eben Ingenieure, Lokomotivführer oder Informatiker, aber kaum Erzieher in Kinderkrippen. Auch Mütter und Väter denken noch vielfach so: Töchter seien prädestiniert für emotionale, soziale Bereiche, Söhne sollten eher etwas ‚Richtiges‘ lernen und damit einmal eine Familie...
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Nur erzogene Kinder erwünscht! Dürfen Restaurantbetreiber Kinder aussperren?

Kürzlich war ich beruflich in Berlin tätig. Eine Kollegin erzählte mir dabei, dass es immer mehr Restaurants gäbe, welche Kinder aussperren würden. Zwar ist mir diese Tatsache bereits aus anderen Ländern bekannt, wo Restaurants mit dem Schild «No Kids allowed» deutlich machen, welche Klientel sie wollen. Offenbar kommt diese Bewegung nun auch zu uns. Die Wirte, so meine Kollegin, seien meist zufrieden mit ihrer Aktion, vor allem Kinderlose würden vermehrt kommen und «kinderfreie Zonen» seien wirtschaftlich erfolgreich. Zwar kenne ich in...
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Weshalb der Import von Lehrlingen aus Südeuropa problematisch ist

Tatsache ist, dass in der Schweiz viele Lehrstellensuchende aktuell noch keine Zusage für eine Lehrstelle haben, weil ihnen nach Meinung der Betriebe die notwendigen Qualifikationen fehlen. Andererseits ist der Lehrlingsmangel in gewissen Branchen enorm. Der Bundesrat prüft deshalb, ob diese Situation entschärft werden könnte, wenn die Schweiz arbeitslose Griechen, Spanier oder Italiener ausbilden würde. In diesen südeuropäischen Ländern beträgt die Jugendarbeitslosigkeit teilweise um 50%, in der Schweiz hingegen nur 2.9%. Meine Haltung ist klar: Wir haben genug Potenzial an Auszubildenden in...
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Zwischen familienfreundlich und Kinderverbot: Schizophrenes Ferienleben

Wir waren zwei Wochen auf der wunderbaren Nordseeinsel Sylt in den Ferien. Vorher hatten wir in Hamburg und Umgebung Halt gemacht. Dieser Teil Deutschlands ist einmalig: wunderbare Landschaften, angenehmes Klima und unzählige Freizeitmöglichkeiten. Wo schon findet man gleichzeitig Himmel und Meer, Brandungsbaden, mannshohe Wellen, Dünen, Wattwanderungen, Reetdächer, Strandkörbe, aber auch hüllenloses Baden an FKK-Stränden? Die Insel gilt als die Ferieninsel schlechthin. Schon im 19. Jahrhundert schwörte, wer auf Sylt Ferien machte, auf die heilende Kraft des Nordseeklimas. Doch was ist es,...
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Dr. Dropout: Über die Stolpersteine des Doktorierens

Eine der befriedigendsten Aufgaben und eine besondere Ehre für mich ist, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beim Anfertigen ihrer Dissertation zu betreuen. Als 'Doktormutter' stehe ich als Gesprächspartnerin für alle möglichen Fragen rund um die Arbeit zur Verfügung, und ich biete extra-Sprechstunden für Doktorierende und regelmässige Kolloquien an. In den letzten Jahren hatte ich insgesamt 24 Doktorandinnen und Doktoranden. Von ihnen haben sieben das Doktorat inzwischen abgeschlossen, weitere sieben werden es mit grösster Wahrscheinlichkeit in nächster Zeit tun. Fünf Personen genügten meinen...
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