Die Akademisierungsfalle: ein Plädoyer für die praktische Intelligenz

Für immer mehr Berufsausbildungen braucht es eine Matura, z.B. um Kindergärtnerin oder Pflegefachmann zu werden. Viele internationale Unternehmen wollen nur noch Leute mit einem Hochschulabschluss einstellen. Die Schweiz braucht mehr akademische Power! Tatsächlich? Zwar will ich hier nicht in die teils übertriebene Kritik am «Akademisierungsboom» einstimmen (vgl. auch meinen Blog vom Juli 2013). Aber ich möchte seine zunehmend elitären Züge etwas genauer unter die Lupe nehmen und dabei auch aufzeigen, weshalb eine akademische Ausbildung keinesfalls berufliche Expertise garantiert. Die aktuelle Bildungseuphorie...
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Späte(re) Karrieren von Paaren erwünscht!

Janet Yellen ist seit dem 1. Februar 2014 die erste Frau, welche der mächtigsten Notenbank der Welt, dem Federal Reserve Board (Fed) vorsteht. Geboren am 13. August 1946 war sie zu diesem Zeitpunkt genau 67.6 Jahre alt. Zwei Jahre nach dem offiziellen Pensionierungsalter schlägt sie das wichtigste Kapitel ihrer Laufbahn auf. Weshalb erwähne ich Yellen? Aus zwei Gründen: erstens, weil sie ein Modell dafür ist, dass die Laufbahn von Frauen oft anders verläuft als die von Männern; zweitens, weil Michael Schönenberger...
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Bloss keine schmutzigen Hände! Der Image-Faktor ist das wichtigste Berufswahkriterium

Am 21. Januar 2014 diskutierten wir in der Arena**** der Swiss Bau in Basel unter dem Titel «Wer baut die Schweiz von morgen?» die Frage, wo die Gründe für den Mangel an Nachwuchskräften liegen. Und auch am 13. Februar 2014 haben wir im Rahmen des Laufenburger Gesprächs zum Lehrlingsmangel, das von der Technischen Rundschau organisiert worden ist (http://www.technische-rundschau.ch), die Aussage «Ohne Nachwuchs keine Swissness» unter die Lupe genommen. Dabei sind wir jeweils schnell auf zwei Aspekte gestossen: erstens auf die Bedeutung...
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Die Tücken früher Sprachförderung

Erschienen in: NZZ, 5. Februar 2014, S. 21 In letzter Zeit berichten Kindergartenlehrkräfte immer wieder von eigenartigen Erfahrungen: Sie müssen zunehmend Kinder unterrichten, die kaum Deutsch können und auch einfache Fragen nicht verstehen. Viele dieser Kleinen haben jedoch vorher eine Krippe, eine Spielgruppe oder ein gezieltes Förderprogramm besucht, oft zusammen mit ihren Müttern. Wie kann das sein? Weshalb haben sich die Deutschkenntnisse solcher Kinder nicht markant verbessert? Bemüht sich das Personal zu wenig um sie, versagen die Angebote oder sind unsere...
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Der falsche Blick auf «die armen Migrantenkinder»

Schon lange ist bekannt, dass Kinder mit Migrationshintergrund schlechtere Schulleistungen erbringen als einheimische Kinder und dass diese Unterschiede, vor allem in den sprachlichen und sozialen Kompetenzen, bereits beim Eintritt in den Kindergarten deutlich sichtbar werden. Darauf verweisen viele Studien. Eine Konsequenz aus diesen empirischen Tatsachen war und ist, dass solche Kinder in sprachlich ausgerichteten Gruppen, in Sprachförderprogrammen oder in anderen Massnahmen gezielt gefördert werden. Bund, Kantone und Gemeinden geben hierfür viel Geld aus. Diese Strategie ist bisher auf grosse Akzeptanz gestossen...
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Kinder haben ein Recht auf blaue Flecken

  erschienen in: Nordwestschweiz, 4.01.2014, S. 2   Kürzlich habe ich ein kleines Mädchen beobachtet, wie es behutsam und hoch konzentriert über ein etwa ein Meter hohes Mäuerchen balancierte. Aufgeschreckt wurde es durch eine sich überschlagende Stimme: «Pass sofort auf!» Das Mädchen erstarrte und sein Blick zeigte, dass es nicht mehr in der Lage war, einen einzigen Schritt weiterzugehen. In seinem Gesicht spiegelte sich die Angst – die Angst seiner Mutter, die es auch sofort von der Mauer herunterholte. Dieses Beispiel...
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Lehrlingsmangel: Ist die Berufsbildung in einer Krise?

Unglaublich, aber wahr: Noch vor ein paar Jahren dominierte die Jugendarbeitslosigkeit und die mit ihr verbundenen fehlenden Zukunftsperspektiven unserer Jugendlichen. Heute hat sich die Situation diametral verändert. Der Mangel an Ausbildungsplätzen ist einem Mangel an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern gewichen: Aus dem Lehrstellenmangel ist ein Lehrlingsmangel geworden. In diesem Zusammenhang wurde bisher wenig diskutiert, dass dadurch auch die betriebliche Nachwuchssicherung und das unternehmerische Wachstum gefährdet sind. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels dürfte sich diese Situation weiter verschärfen. Unbesetzte respektive schwierig zu besetzende...
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Weshalb meiden Betriebe Realschüler?

Ist es nicht sonderbar? Zur Zeit verzeichnet die Schweiz einen markanten Lehrlingsmangel. Trotzdem sind laut dem Bundesamt für Statistik 10.6% der jungen Menschen ohne Arbeit resp. ohne Ausbildungsplatz. Daraus lässt sich der Schluss ziehen: Unser System produziert einerseits zu wenig potenzielle Auszubildende, andererseits immer noch zu viele Bildungsverlierer. Und zu ihnen gehören vor allem Realschüler. Warum ist das so? Schon lange wissen wir: Realschüler haben einen eher eingeschränkten Zugang zum Ausbildungsmarkt. Sie sind diejenigen, die am häufigsten im Übergangssystem vertreten sind:...
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Mehr Bauchgefühl für Eltern in der frühen Förderung!

Viele, vor allem gut ausgebildete Eltern sind heute überinformiert. Sie wissen alles über Hirnforschung, über Babymassage, über Einschlaf- und Durchschlaf- oder Anti-Schreimethoden, über die richtige Ernährung oder über frühes Fremdsprachenlernen. Sie klammern sich an Lernkurven fest, vergleichen ihr Kind ständig mit dem Nachwuchs der Nachbarn und haben Angst vor eigenen Fehlern. Dabei verkümmert häufig ihre Intuition, d.h. ihre Fähigkeit, zu spüren, was gut für ihr Kind ist und was nicht. Eltern sollten wieder lernen, besser auf ihr Bauchgefühl zu hören, aber...
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«Kinder unter zwei Jahren sollten nicht in die Kita.» Wirklich?

Eine Replik auf das Interview in der NZZ vom 4.11.2013 zu "Das Baby gehört zu seinen Eltern" mit Rainer Böhm Für mehr als zwei Drittel der Kleinkinder in der Schweiz ist Fremdbetreuung ein Teil ihres Lebens. Als wichtige Errungenschaft ermöglicht sie Müttern und Vätern, Kindererziehung und Berufstätigkeit zu vereinbaren. Trotzdem machen sich viele Eltern Sorgen über die Auswirkungen, aber die wenigsten getrauen sich, offen darüber zu sprechen. Was bedeutet es, wenn der Zweijährige jeden Morgen weint, wenn er in die Krippe...
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