erschienen in: NZZ, 09.11., 10. 27 Prozent der Mütter sind nicht berufstätig, davon 50‘000 Frauen, die studiert haben. Und fast 30 Prozent entscheiden sich für ein kleines Teilzeitpensum von 50 Prozent und minimieren es noch, wenn die Kinder in die Schule kommen. Das geht nicht, findet die Wirtschaft. Gut ausgebildete Frauen sollten nicht am Herd, sondern im Beruf stehen. Und dies möglichst Vollzeit, damit ihr Humankapital nicht verloren geht. Dies tönt nachvollziehbar, doch die Situation ist komplexer. Es gibt zwei gesellschaftliche...
Ich bin eine passionierte Joggerin und nehme an Mittelstreckenläufen teil. Dabei fällt mir zunehmend ein Phänomen auf, das auch in den Medien vermehrt Aufmerksamkeit erhält: dass ehrgeizige Eltern ihre kleinen Knirpse an so genannte «Kids-» oder «Bambiniläufe» anmelden, sie genauestens in ihrem Laufen beobachten und sie dann regelrecht über die Ziellinie zerren. Viele Organisatoren solcher Veranstaltungen sagen, dass dies bei Kinderläufen schon fast zur Normalität gehöre. Auch Schwimm- oder Fussballtrainer berichten Ähnliches: Weinende Kinder, schreiende Erwachsene und kein bisschen Spass. Nicht selten...
Im Kanton Zürich hat ein Sechstklässler im letzten Frühling die Aufnahmeprüfung ins Gymnasium nicht bestanden, weil sein Aufsatz nur mit einer 2 benotet worden war. Die Eltern rekurrierten, zuerst bei der Bildungsdirektion, dann beim Verwaltungsgericht. Dieses hat nun entschieden, dass der Aufsatz neu beurteilt werden muss*. Dies ist noch keine bemerkenswerte Geschichte. Bemerkenswert ist jedoch, dass Rekurse in allen Kantonen zunehmen und auch vor der Universität nicht Halt machen. Erstaunlicherweise sind es auch hier noch die Eltern und nicht die Studierenden...
erschienen in: Aargauer Zeitung / Die Nordwestschweiz, 03.10. 2016, 16. Junge Familien sind nicht zu beneiden, ältere Menschen aber auch nicht. Beiden Gruppen gemeinsam ist, dass ihr Zeitbudget nicht mehr stimmt. Während Senioren oft im Übermass Zeit haben, um den Ruhestand irgendwie sinnvoll zu gestalten, ist für berufstätige Väter und Mütter mit kleinen Kindern die knappe Zeit das brennendste Problem ihrer Doppelbelastung. Sie sind permanent auf der Überholspur: Nach einer langen Ausbildung mussten sie sich in kurzer Zeit für einen geeigneten...
In letzter Zeit haben «Lehrabbrüche» eine hohe mediale Aufmerksamkeit erlangt. In grossen Lettern war jeweils zu lesen: «Was ist mit unseren Stiften los? Jeder vierte Lehrling schmeisst den Bettel hin» oder «Lehrlinge im Stress – Tausende brechen ab!». Solche Aussagen machen erstens Glauben, die Situation sei absolut dramatisch und zweitens, einzig die Jugendlichen seien es, welche die Ausbildung abbrechen. Auf diese Weise wird ein Bild provoziert, wonach Lehrlinge nicht mehr durchhaltefähig sind, schneller aufgeben und keine unangenehme Arbeit mehr verrichten wollen....
erschienen in: Aargauer Zeitung / Nordwestschweiz, 15.08.2016, 16 Sie tun ihr Bestes und versuchen unentwegt, ihren Schülern nicht die Schwächen vorzuhalten, sondern ihnen aufzuzeigen, dass sie auch Stärken haben. Diese schwierige Aufgabe meistern Realschullehrkräfte jeden Tag. Am letzten Aarauer Maienzug habe ich mich nicht nur amüsiert, sondern auch in dieser Hinsicht viel gelernt, und zwar von einer Kollegin, die seit Jahren an einer Realschule tätig ist. Auch Rückmeldungen anderer Lehrkräfte auf meine Kolumnen bestätigen mich in meiner Überzeugung: Die Realschule...
Seit fast zehn Jahren wird nun schon Kritik laut, dass Begabtenförderprogramme vor allem Kinder aus bildungsambitionierten Familien bedienen. Typischerweise handelt es sich um Schweizer Kinder aus der Mittel- und Oberschicht, um ausländische Kinder von Expats und vielleicht noch um Migrantenkinder aus gebildeten Familien. Kinder aus anderen Bevölkerungsschichten – Arbeiterkinder, benachteiligte Migrantenkinder oder Kinder aus «Risikofamilien» sind stark untervertreten. Und Gleiches gilt an den Hochschulen: Stipendiengelder bekommen vor allem Kinder aus gut situierten Akademikerfamilien, währendem solche aus einkommens- und bildungsschwachen Haushalten deutlich...
erschienen in: Aargauer Zeitung / Die Nordwestschweiz, 27.06.2016, 16. Burnout oder Überforderung durch Stress ist eine Epidemie geworden. Immer mehr Menschen melden sich krank, weil sie sich ausgebrannt fühlen. Neuerdings sollen auch schon Kinder und Jugendliche darunter leiden, weil sie den Anforderungen von Schule und Freizeit nicht mehr gewachsen sind. Dabei ist alles andere als klar, was sich denn genau hinter dem schillernden Begriff Burnout verbirgt. Doch die Diagnose Burnout ist beliebt und salonfähig. Denn sie beinhaltet, jemand habe etwas...
Leistungsorientierung geniesst in unserer Gesellschaft eine hohe Wertschätzung. Am deutlichsten zeigt sich dies im Perfektionismus. Besonders en vogue ist er als «Best Practice» im Management. Wer als Manager oder Managerin besser als gut sein will, muss einen inneren Plan, eine Landkarte des Sollens und Müssens verinnerlicht haben. Anders geht es kaum. Derartiges Verhalten erinnert allerdings an die radikalste Variante des Perfektionismus, an Nietzsches Idee des Übermenschen. Dieser Übermensch ist das souveräne Individuum, das weiss, dass es seine persönlichen Ziele nur in...
Das Spiel ist der entscheidende Motor für die kindliche Entwicklung und deshalb die wichtigste Frühfördermassnahme. Beim Spielen lernen Kinder für das Leben. Je spielhaltiger das Lernen ist, desto nachhaltiger ist es für die Intelligenzentwicklung und das psychische Wohlbefinden. Körperliche Aktivitäten haben auch einen wichtigen Einfluss auf die physische Gesundheit. Kinder, die viel im Freien spielen, erkranken seltener an Asthma, Niesanfällen, Heuschnupfen oder Ekzemen. Dies ist das Hauptergebnis der internationalen Untersuchung Parsifal*. Das Spielen steht auch bei den Kindern selbst hoch im...
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06. Januar 2019
erschienen in NZZ, 1. Dezember 2018, S. 12 unter dem Titel "Das Beste ist nicht immer gut genug. Verschonen wir die Kinder vom Optimierungswahn" Alle wollen ihn haben: den perfekten Körper. Um ...
21. Mai 2012
In einem meiner Blogs zu den «Helikoptereltern» habe ich behauptet, dass Eltern heute ihre Kinder nicht mehr loslassen und sich von ihm zu wenig distanzieren können. Weil ich mir bewusst bin, dass die...
28. April 2019
erschienen in: Aargauer Zeitung / Die Nordwestschweiz, 23.04.2019, S. 16 Die Fünfjährige als Tennistalent, der Achtjährige mit dem Ziel, Profifussballer zu werden. Der Leistungssport beginnt im...
23. März 2013
Aktuell ist die Abschaffung der Gymiprüfungen im Kanton Zürich in aller Leute Munde. Das Hauptargument der Befürworter, die im Kantonsrat eine parlamentarische Initiative eingereicht haben, ist das de...
10. März 2013
Junge Frauen sind im Vormarsch. Dass sie die Bildungsaufsteigerinnen sind, zeigt sich auch daran, dass etwa 55% der Studienanfänger weiblich sind. Das ist im Vergleich zu den 1930er Jahren, als meine ...